Thursday, October 18, 2007

Mendoza, Argentinien 12.-15.10.07

Ich machte einen Wochenendausflug nach Argentinien mit 7 Freunden. Wir fuhren mit dem Bus ca. 8 h einmal quer über die Anden, was auch ziemlich spektakulär ist. Dort gab es viel leckeres Argentinisches Rindfleisch und einen Pferdeausritt in gigantischer Kulisse, da wir in den Ausläufern der Anden ritten und zugleich eine Sicht über die ewig flache und weite argentinische Pampa hatten. Am Sonntag machten wir eine Trekkingtour mit Abseilen von einer 20 m hohen Felswand neben einem Wasserfall in den Bergen. Sehr schön, hab dort auch zum ersten Mal Kondore gesehen, die ruhig und majestätisch um die Gipfel kreisten. Dennoch hatte dieser Ausflug fatale Folgen für Denis - er brach sich dort oben das Bein bei dem Versuch ein Foto zu machen, da er von dem etwas feucht-krümeligen Fels abrutschte, der aber nur ca. 1 m hoch war. Doch das reichte wohl um sich die beiden Unterschenkelknochen zu brechen. Daraufhin mussten wir ihn ca. 4 bis 5 Stunden lang zuruck ins Tal tragen, auf einem Holzbrett fixiert mit Jacken gegen die Kälte und Kletterseilen, das herbeigeholt wurde. Wir mussten ihn mit 6 - 8 Personen teilweise duch den Bach tragen, weil der Pfad zu schmal war und zudem von Kakteen, anderen stacheligen Büschen und Felsen gesäumt war. Im Tal wartete dann ein Krankenwagen, der ihn zu einer 10 min entfernten Medizinstation brachte, wo sie ihm aber die von unseren Guides (des Hostels) angefertigte Schiene aus Metallstangen abnahmen und eine viel schlechtere, lockerere "Schiene" verpassten, so dass er auf der fast 1stündingen Rückfahrt nach Mendoza mehr Schmerzen hatte als bei der Rettungsaktion in den Bergen. Zudem fuhren die argentinischen Krankenwagenfahrer noch rücksichtsloser und ruckeliger, nachdem sie wussten, dass er Chilene ist! Unverschämt. Auch "vergassen" sie, ihn richtig auf der Liege zu fixieren, so dass sein gebrochenes (!) Bein einmal sogar abrutschte, war ihn natürlich riesige Schmerzen verursachte, zumal sie ihm keinerlei Schmerzmittel gaben! Ich war mit einem Guide hinten bei Denis und dachte manchmal er wird bewusstlos vor Schmerz. Im Krankenhaus in Mendoza wurde er dann geröngt, und man sah, das echt beide Knochen komplett durch gebrochen waren! Ich hatte schon direkt nach dem Sturz gesehen, dass sein Bein irgendwie ziemlich unnatürlich nach vorne gebogen war....ahhhh, auaaua...das schmerzt schon beim Hinsehen oder nur drandenken.... :-( Ich kontaktierte sodann die Familie von Denis in Chile per Telefon in einem "Locutorio", = "Telefonierladen" und am Ende kam dabei raus, dass er mit einem provisorischen Gips am folgenden Tag, dieser Montag, nach Santiago, Chile fliegt, um sich dort operieren zu lassen, wo der Standard wohl einiges besser ist, zumindest, wenn man Geld hat, um in eines der 4 sehr guten Hospitäler Santiagos zu gehen. Ich begleitete ihn, da er so etwas natürlich niemals alleine machen konnte in diesem Zustand. Seine Eltern sind mir sehr dankbar dafür und waren sehr froh über diese Hilfe. Sie sind total nett, ich wurde ja auch so herzlich bei ihnen zu Hause aufgenommen während 3 Tagen der Ferienwoche im September, wobei ich auch krank mit Fieber da lag, und sie sich lieb um mich kümmerten.
Der Rückflug nach Santiago war trotz allem spektakulär, denn in diesen 35 min sieht man die schneebedeckten Andengipfel incl. 2 Vulcanen und den Aconcagua, der mit seinen 6962 m der höchste Punkt von ganz Nord-, Mittel- und Südamerika ist!!!

--- einige Fotos von dem Wochenende hat Angela online gestellt unter: http://harvard.facebook.com/album.php?aid=2111812&l=ec9d2&id=30410